Zeichenaufgabe 5 (Uniform & Stadium)

Viele, viele Nerven

Uff, das hat gedauert. Dieses Mal viel es mir wirklich sehr schwer, aus der Aufgabe für mein Illustrationsprojekt etwas Cooles zu machen. Ich habe mir ja beim letzten Mal vorgenommen, dass ich von nun an mehr aus den Aufgaben herausholen möchte und noch kreativer und verrückter werden will. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon das nächste Thema gekannt, hätte ich mich mit diesem Vorsatz wohl noch etwas zurückgehalten. Aber eigentlich war es gut so. Denn jetzt mit ich auch super zufrieden mit den Ergebnissen.

Wortbedeutungen aufdröseln

Jetzt habe ich schon total viel vorweggegriffen – ich habe ja die Aufgabe noch gar nicht erklärt. Es geht um die englischen Wörter uniform und stage. Beide sind mal wieder höchstmehrdeutig. Uniform kann sowohl das Kleidungsstück, als auch das Adjektiv ‚einheitlich‘ meinen. Bei stage habe ich zuerst an die Bedeutung ‚Bühne‘ gedacht, bin dann aber auch auf ‚Stadium/Phase/Stufe‘ gekommen und fand das auch interessanter, weil man damit viel mehr spielen kann.

Kastanienvolk - Skizzen - Illustrationsprojekt - Laura Perlitz

Inspriation lauert an jeder Ecke – oder eben auf dem Fußboden

Weil ich wirklich GAR keine Idee hatte, was ich mit der Aufgabe machen sollte, habe ich angefangen, einfach nur ein paar Leute in Uniformen zu zeichnen. Der erhoffte kreative Einfall blieb leider aus. Deshalb habe ich den Stift erst einmal frustriert weggelegt. Irgendwann hatte ich die Idee, dass man ja verschiedene Altersphasen eines Menschen nehmen und dementsprechend eine Uniform zu entwickeln könnte, die sich auch mit den Altersphasen ändert. Die Uniformen sollten aber immer noch als ein und dieselbe Uniform wahrgenommen werden. An dieser Stelle blieb ich aber erneut stecken – ich hatte gerade mal die Pose der ersten Stufe, des Babys, gezeichnet, wusste aber nicht, was für eine Uniform das genau sein sollte. Mir schwirrten Superheldenkostüme durch den Kopf, Berufsbekleidung und was weiß ich noch alles, aber das war irgendwie alles nichts.

Irgendwann habe ich die geschlossenen Früchte einer Kastanie auf der Straße gesehen und da ist mir aufgefallen, dass die Früchte ja auch drei Phasen durchlaufen: die Blüte, die geschlossene Frucht mit den spitzen Zacken und die braunen, glatten Kastanien. Den Geistesblitz konnte ich förmlich spüren.

Visuelle Eindrücke sammeln

Als Erstes habe ich mir ein Pinterest Board angelegt, um ein paar visuelle Eindrücke und noch mehr Inspiration zu sammeln. Danach habe ich die Posen der drei Charaktere grob skizziert und sie einfach „angezogen“. Ich hatte einen riesigen Spaß, dieses Konzept umzusetzen. Es hat sogar eine Logik. Die Blätter der Kastanie und die Farben Grün, Braun und Gold sind die verbindenden Elemente zwischen den drei Stufen. Was allerdings wechselt und was auch mit dem Alter der drei einhergeht, sind die Früchte der Kastanie, bzw. die Phasen der Früchte.

Pinterest Board - Ideensammlung - Inspiration - Illustrationsprojekt Kastanienvolk

Namensfindung

Um den Charakteren eine kleine Backstory zu geben, habe ich mir überlegt, dass Namen für die drei Altersgruppen ganz nett wären – quasi als Rangbezeichnung innerhalb der Gemeinschaft der Kastanienleute. Leider hat das im Deutschen nicht so gut funktioniert, dafür aber im Englischen (hoffe ich zumindest). Die Kinder im Vorschulalter sind die Chestnutlets, die Schulkinder und jüngeren Teenager sind die Chestnutlings und die älteren Teenager und Erwachsenen sind die Chestnuts. Natürlich lebt das Kastanienvolk in einem verwunschenen Wald, in dem viele Kastanien wachsen. Sie sind sehr naturverbunden und sie ehren und schätzen die Kastanie als umfangreiche Rohstoffquelle.

Chestnutlet - Kastanienvolk - Charakterdesign - Conzept Art Illustrationsprojekt - Laura Perlitz

Huch… das sieht ja ganz anders aus als sonst!

Abschließend möchte ich noch kurz etwas zur Zeichentechnik verraten. Aufgabe 5 ist die erste, die ich digital umgesetzt habe. Da ich drei Charaktere gestalten wollte, die zusammen und getrennt funktionieren, dachte ich, es wäre besser, das Ganze digital zu machen. So kann ich die Charaktere einzeln zeichnen und dann später zusammenführen und auch die Größen besser abstimmen, etc. Außerdem war mir bewusst, dass ich wahrscheinlich während des Zeichnens noch Änderungen machen möchte, an die ich zu Beginn vielleicht noch nicht denke. Vielleicht arbeite ich gerade an dem dritten Charakter und dann fällt mir ein, dass ich dieses oder jenes Element auch bei den ersten beiden unterbringen könnte. Oder ich möchte im Nachhinein noch mal ein paar stilistische Details vereinheitlichen. Ich kenne mich nämlich und weiß, dass sich meine Herangehensweise bei mehrstufigen Projekten sehr schnell weiterentwickelt, einfach weil ich während des Prozesses dazulerne. Das führt dann häufig dazu, dass der Stil nicht ganz konsistent wird. Wenn man digital arbeitet, kann man diesen Problemen etwas leichter entgegenwirken. Außerdem kann ich mein iPad überall mit hinnehmen und auch unterwegs an meinen Zeichnungen arbeiten.

Chestnutling - Ganzkörperpose - Kastanienvolk - Charakterdesign - Conzept Art Illustrationsprojekt - Laura Perlitz
Chestnutling - Close Up - Kastanienvolk - Charakterdesign - Conzept Art Illustrationsprojekt - Laura Perlitz

Fazit

Ich bin wie gesagt sehr zufrieden mit dem Ergebnis und stolz auf das Konzept. Als ich erst einmal die Idee hatte, fiel mir der Rest auch ganz leicht – das Design war eine logische Konsequenz aus der Idee.

Chestnut - Ganzkörperpose - Kastanienvolk - Charakterdesign - Conzept Art Illustrationsprojekt - Laura Perlitz
Chestnut - Close Up - Kastanienvolk - Charakterdesign - Conzept Art Illustrationsprojekt - Laura Perlitz